«Heavy Metal» in der Toskana

Eigentlich sind wir in die Toskana gereist, um die schöne Herbstlandschaft zu geniessen und diese auf Bildern festzuhalten. Leider blieben die erwarteten Lichtstimmungen mit Nebel unter unseren Erwartungen und für den dritten Tag kündigte sich heftiger Regen an. Also, was tun? Wir fragten unseren Freund und Toskana Fotoscout Helmut Plamper, ob er schöne alte Handwerksstätten kenne und siehe da …

Vorbereitung
Bereits als wir, zwecks Vorabklärung die Schmiede „Ferro Battuto“ in Pienza betraten spürten wir, mit welcher Begeisterung hier kleine und grosse Kunstwerke geschaffen werden. Die Schmiede wurde Anfangs des 20. Jahrhunderts gegründet und wird noch heute von der „Famiglia“ mit viel Leidenschaft geführt.
Wir lernten den Neffen des „Padrone“, Giovanni kennen und vereinbarten mit ihm, wenn es dann am Donnerstag regnen würde, wieder vorbeizukommen und seine Arbeit zu dokumentieren.
Mittwoch Abend, Vorbereitung: In unserer „Villa“ in Montefollonico erstellten wir Skizzen, wie Kamera und Blitze positioniert werden sollen.

ferro-battuto-008

Shooting
Welch Glück, Donnerstag, Pienza, heftiger Regen. Im Verlauf des Vormittags trafen wir uns mit Giovanni in der Schmiede und er erklärte uns, dass er heute, zusammen mit seinem Cousin Samuele eine lebensgrosse „menschliche“ Figur schmieden wolle und zeigte uns seine Zeichnung. Dann wurde die Esse eingeheizt und wir richteten uns ein.
Die Bilder wurden, wie am Vorabend geplant, erstellt und das Kameradisplay verriet uns den Erfolg. Nach kurzer Zeit hatten wir unsere Bilder im Kasten und wollten eigentlich schon wieder zusammenpacken. Da packte Giovanni plötzlich der Schalk und begann, wie es sich für den „Blacksmith“ gehört, mit dem Hammer in der Hand zu posieren. Jetzt waren plötzlich sämtliche vorbereiteten Einstellungen nicht mehr gültig. Die Kamera am falschen Ort, die hellen Fenster im Rücken von Giovanni, die Blitze alles andere als korrekt platziert. Wir wussten, es würde nur Sekunden dauern, bis Giovanni sich wieder seiner Arbeit zuwenden würde. Panik? Denkste! Wir tauschten ein paar Anweisungen aus, richteten das Licht so gut es ging und drückten ab. Mit etwas Glück war alles perfekt. Ein Blick auf das Kameradisplay und wir wussten: Das war das Bild des Tages!

ferro-battuto-009

Einsatz des Materials
Die Nikon D4 wurde mit einem 14-24mm f/2.8 und die Nikon D810 mit dem 24-70mm f/2.8 ausgerüstet. Weiter setzten wir drei Nikon SB-910 Speedlights ein. Um die Gesichter aufzuhellen wurde ein Speedlight mit einer kleinen Lastolite Ezybox verwendet (22 x 22 cm ist nicht wirklich die wahre Grösse, aber mehr hatte im Koffer schlicht nicht Platz). Vom Boden schickten wir noch etwas wärmeres Licht via einem 30“ Reflektor mit Zebrabespannung. Um die Abstrahlung der Esse zu unterstützen wurde der dritte Speedlite mit einem Kunstlichtfilter und aufgesetzter Wabe an die Rückwand gerichtet. Für die problemlose Auslösung der Blitze wurden Pocketwizard MiniTT1 und FlexTT5 verwendet.

Verwendetes Material

  • Nikon D4
  • Nikon D810
  • Nikon 14-24mm f/2.8
  • Nikon 24-70mm f/2.8​
  • Nikon SB910 Speedlights
  • Pocketwizard MiniTT1/FlexTT5
  • Lastolite Ezybox (22 x 22 cm)
  • Lastolite Faltreflektor 30“ Zebrabespannung

ferro-battuto-002
ferro-battuto-003
ferro-battuto-004
ferro-battuto-005
ferro-battuto-006
ferro-battuto-007