Schweizer Broadcast & Video Days 2013


Am 18. und 19. Oktober 2013 fanden bei der Firma Schweizer AG in Schlieren die Schweizer Broadcast & Video Days 2013 statt. Die Aussteller präsentierten Ihre Produkte-Neuheiten und standen den Fragen der Besucher Rede und Antwort. Nebst den Ausstellungs-Highlights (Sony PMW-300K1, Sony FS-700EK, Blackmagic Pocket Cinema Camera, Chrosziel Magnum) wurden spannende Produktepräsentationen und Workshops angeboten.

 

Mit der Kamera erleben – Die Kunst der Videoreportage, Stefan Tüscher, Studio 1
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In diesem Workshop wurde die Darstellungsform „Reportage“ behandelt. Nebst Definition und geschichtlichen Hintergründen wurden einige Beispiele zur Veranschaulichung gezeigt und besprochen.

In den 1960er Jahren begann die unter dem Begriff „Cinéma vérité“ bekannte Epoche des Dokumentarfilms mit dem Anspruch, die Wahrheit und Realität abzubilden. Der ursprüngliche Wunsch förderte das Bewusstsein, dass alles Wahrgenommene subjektiv erscheint und somit die Realität immer manipuliert wird, sei es durch die Wahl der Cadrage, der Art des Schnitts oder selbst durch die blosse Anwesenheit einer Kamera. Das Erleben und die Glaubwürdigkeit gelten noch heute als die wichtigsten Elemente einer Reportage.
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Die wichtigste Anforderung an eine Kamera für Reportagen ist die Mobilität. Erst durch die Entwicklung von leichten und geräuscharmen Kameras wie die „Eclair NPR (Noiseless Portable Reflex) 16mm“ konnte sich die Darstellungsform der Reportage etablieren und wurde als Stilelement zunehmend auch in anderen Genres eingesetzt.

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Im VJ-Zeitalter geht es in erster Linie darum, den „Magic Moment“ einzufangen. Kleine Fehler bei Bild und Ton werden verziehen, können die Glaubwürdigkeit gar verstärken. Die Herausforderung liegt darin, das Erlebte glaubwürdig wiederzugeben. Dazu ist es wichtig, sich durch Vorwissen soweit als möglich auf die Geschehnisse vorzubereiten (Darsteller und Schauplätze kennen, Konzept und Fragen vorbereiten, Strategie für Licht und Ton).
Fazit: Emotionen steigern Attraktivität. Banalität braucht Mut.

 

THE LIGHT LED Technologie, Javier Valderama, THELIGHT
In diesem Workshop wurden die Vor- und Nachteile der LED Technologie beleuchtet. So wurde mit folgenden Mythen zu LED aufgeräumt:

  • LED erzeugt keine Wärme: Falsch. LED erzeugt Wärme, jedoch nicht auf dem beleuchteten Objekt.
  • LED hat eine Haltbarkeit von 100’000 Stunden: Falsch. Nach 1000 Stunden beträgt die Leistung noch ca. 70%.
  • LED ist sehr effizient: Falsch. Je länger die Nutzung desto kleiner wird der CRI (colour rendering index) und damit die Qualität der Farbwiedergabe.

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Es wurden diverse LED Technologien vorgestellt und verglichen (RGB, WW, CW, Multichip), welche schliesslich den Vorteil von THELIGHT LED deutlich machten. Durch Kombination mehrerer Technologien (WW + CW + True color + Fresnel) ist eine hohe Variation an Farbtemperaturen möglich. Somit wird ein konsistenter und kalibrierter CRI von über 90% erreicht.

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THELIGHT ist CE Konform, aus Aluminium und wird zu 100% in Spanien (Barcelona) hergestellt.

 

„Greenscreen aber richtig“ – Wie wird ausgeleuchtet, Stefan Tüscher, Studio 1
Trotz schwierigen Platzverhältnissen konnten die Möglichkeiten der Greenscreen Ausleuchtung sehr schön aufgezeigt werden.

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Als Hintergrund dient eine möglichst homogene grüne Fläche, wobei je nach dem auch andere Farben verwendet werden können. Es ist wichtig, den Vorder- und Hintergrund gleich hell auszuleuchten und etwas Unschärfe in den Hintergrund zu bringen. Zwei Leuchten über Kreuz für den Hintergrund, zwei Leuchten für den Vordergrund sowie ein Hintergrundlicht zur Vermeidung von Spill (Farbreflektion) sowie zum Absetzen des Objekts vom Hintergrund. Um Reflektionen im Objektiv zu vermeiden dient eine Mattebox. Die Kantenanhebungs-Funktion der Kamera muss allenfalls reduziert werden, damit das Objekt nicht „ausgeschnitten“ wirkt. Schnelle Bewegungen (z.B. winken) sind für Greenscreen problematisch. Die Reduktion der Belichtungszeit kann helfen, entsprechend mehr Licht wird dann jedoch für die Aufnahmen benötigt.

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Das Reel der Stargate Studios zeigt die Möglichkeiten von Greenscreen im beeindruckender Art und Weise: Stargate Studios Virtual Backlot Reel 2009

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